So viele Leute und so viele Fahrzeuge waren bisher noch nie beim Gartenfest mit Oldtimertreffen der Freiwilligen Feuerwehr Buch. 62 Helfer der Feuerwehr hatten alle Hände voll zu tun. Und trotzdem fand sich auch noch Zeit, zwei langjährige Mitarbeiterinnen in der Küche zu ehren.
Zum 14. Mal hat die Feuerwehr Buch ein Gartenfest mit Oldtimertreffen ausgerichtet. Dieses Mal wurden unter der neu gewählten Vorstandschaft gleich einige Rekorde gebrochen. Es sind so viele Besucher gekommen, dass ständig Tische und Bänke herangeschafft werden mussten, bis rund um das Feuerwehrhaus alles zugestellt war.
Auch die Freunde historischer Fahrzeuge und Maschinen sind in Scharen gekommen, am Ende waren 320 Gefährte registriert. Doch es waren weit mehr, zumal sich nicht alle beim Organisationsteam angemeldet hatten.
Die Wiesen von Ludwig Kötzl sind jedes Mal der „Ausstellungsraum“ für die Oldtimer. Ziemlich eng wurde es dieses Mal. Fortwährend herrschte heftiger Betrieb. Los ging es schon am Vormittag mit einem Weißwurstfrühstück im Festzelt. Danach folgte der Mittagstisch mit Grillspezialitäten und Braten, zum „Drüberstreuen“ gab es Kaffee und Kuchen.
Aber es gab auch eine ruhigere Ecke. Dort hatten Thekla Schroth und ihr Sohn Peter ihren kleinen Flohmarkt aufgebaut. „Wir kommen schon seit vielen Jahren extra aus Taufkirchen an der Vils hierher“, freute sich die Seniorin über die Treffen mit ihrer langjährigen Kundschaft.
Von Hüpfburg bis Feuerwehrautos
Derweil bildeten sich Schlangen bei der Anmeldung der Fahrzeuge und noch länger an dem Verköstigungsstand. Für die Kinder waren ferngesteuerte Feuerwehrfahrzeuge, eine Hüpfburg (vom Feuerwehrverband) und der Modell-Fuhrpark von Sigi Riedl ständig in Betrieb.
Im Festzelt spielte die neu formierte Band „Hoamatwiesn“ um den legendären „Taubenbacher Sigi“, zusammen mit Marina Mini und Tobias Deser. Von Vorstand Josef Schmidt wurden zwei Damen mit Blumensträußen bedacht. Seit vielen Jahren aus dem Service-Team nicht wegzudenken waren Christa Deser und Annemarie Moick.
Gemächlich verlagerte sich das Geschehen nach Mittag ins Freie. Dort wurden von den Moderatoren Peter Kuchenreuther und Georg Vorderobermeier die einzelnen Gefährte vorgestellt. Größte Gruppe war wie eh und je der Oldtimerstammtisch Sonnleiten aus Berndorf und Gilgenberg mit 27 Fahrzeugen, überwiegend natürlich alte Ackerschlepper der Marken Steyr, Lindner und der raren Warchalowski.
So nach und nach fuhren sie auf, die Lanz, Allgaier, Eicher, Fendt, Deutz, Massey Ferguson, Fahr, Hatz, Hanomag und wie sie alle heißen. Dazwischen Autos von VW Golf, VW Käfer über amerikanische und italienische Boliden bis zu Rennsportwägen der Marke BMW und gediegenen Mercedes und Opel. Dazwischen so manche Eigenbauten, Motorräder mit und ohne Beiwagen, Mopeds und gar ein Fahrrad von 1951 der Marke „Turnier“ von Petra Eckerl.
Ältestes Automobil war der Ford Tin Lizzy, Baujahr 1921, von Manfred Schwögler aus Stammham. Die älteste, voll funktionsfähige Maschine war der Benzinmotor von Robert Hölzl aus Buch, der Marke „Domestic engine and pump Co., Pennsylvania“ von 1913 mit einer Leistung von 1,5 PS. Zu sehen waren zudem klassische bäuerliche Arbeitsgeräte zum Dreschen, zum Schneiden oder Mahlen von Getreide.
or einem Fahrzeug kniete sich Peter Kuchenreuther gar nieder: einem Opel Commodore Cabrio-Umbau, einem absoluten Einzelstück. Aufsehen erregte der Lindner-Traktor vom 78-jährigen Fred Reindl aus Altheim. Mit diesem Bulldog und einem Wohnwagen dran ist er über 8500 Kilometer zum Nordkap gefahren.
Erstes Fest in neuer Besetzung nach vier Jahren
Gekommen waren Oldtimer-Freunde von weit her, so aus Bad Reichenhall, München und Kelheim. Unter den vielen Zuschauern war auch das Julbacher Bürgermeister-Trio Markus Schusterbauer und seine Vertreter Michaela Eichinger und Hermann Sterneder sowie Kreisbrandmeister Felix Menzinger aus Simbach. Die neu gewählten Vorstände Josef Schmidt und seine Vertreterin Daniela Redl fassten zusammen: „Mit so viel Leuten haben wir nicht gerechnet, gerade weil wir vier Jahre ausgesetzt hatten. 2019 war die Fahnenweihe, danach kam Corona. Unsere ältere Helferriege hat sich weitgehend zurückgezogen, mit unseren jungen Kräften haben wir gut losgelegt. Es war einfach ein schönes Fest.“
Text und Bilder Alfons Jäger, PNP und Feuerwehr Buch