Buch. Das Gründungsfest zum 100-jährigen Bestehen mit Fahnenweihe der Freiwilligen Feuerwehr in Buch ist bei strahlendem Sonnenschein rundherum gelungen und perfekt abgelaufen. Das Festzelt war nach dem Festgottesdienst am Sonntag bis auf den letzten Platz gefüllt. Fahne und Ehrenbänder wurden von Pfarrer Peter Meister feierlich geweiht. Rückblickend stach vor allem die perfekte Organisation über drei Tage hinweg heraus.
Bereits am Freitag heizte die Partyband „Ä-Hax“ im Festzelt tüchtig ein. Die zwei Mädels und sieben Burschen aus dem südlichen Landkreis Altötting brachten die „Hütte“ zum Brodeln. „Ä-Hax“? Frontmann Hansi Huber erzählte dazu: „Wir haben ein Jahr ohne Namen gespielt, dann eine Vorschlagsprämierung gemacht und dabei ist der Name entstanden. Kann man so interpretieren wie: Oha, hoppala.“ Und der Sound? Viel bayerische Musik, Austropop, aber auch aktuelle Hits aus den Charts.
800 Besucher kamen zur Zeltparty am Freitag:
Als besonderes Merkmal gelten die Brass-Anklänge durch Blechinstrumente. Schnell hatte der „Hansi“ sein Publikum im Griff. Er holte es heran an die Bühne, ließ die Hände in den Himmel recken, Polonaisen durch das Zelt laufen und interagierte gut gelaunt mit den Vereinen. Die gut 800 Besucher waren begeistert.
Am Samstag ging es weiter mit dem Kameradschaftsabend mit Totengedenken. Einem Standkonzert der Schellenberger Musikanten folgte ein Festzug zum alten Feuerwehrhaus zum dortigen Gedenkkreuz. Hier wurde in einer Andacht an die verstorbenen Feuerwehrmitglieder der vergangenen 100 Jahre erinnert.
Pfarrer Peter Meister sagte bei seiner Segnung: „Wir danken dir für alles, was in den letzten 100 Jahren die Feuerwehrangehörigen für den Nächsten geleistet haben.“ Trauermutter Martina Willmerdinger entzündete die Gedenkkerze. Für die Feuerwehr legte Vorstand Georg Vorderobermeier eine Schale nieder.
Mit dem „Guten Kameraden“ und drei Schüssen der Reischacher Böllerschützen ging es zurück ins Zelt. Lang war die Liste bei der Begrüßung der Ehrengäste durch Vorstand Georg Vorderobermeier und dem Vorstand des Patenvereins Taubenbach, Christian Harböck.
Festleiter Andreas Moick führte anschließend zusammen mit Schirmherrn Elmar Buchbauer und der Feuerwehrführung Ehrungen durch. Geehrt wurden Mitglieder für 10, 20, 25, 30, 40, 50, 60 und sogar 70 Jahre Mitgliedschaft im Feuerwehrverein und aktiven Dienst.
Erich Baumann ist neues Ehrenmitglied
Franz-Xaver Straubinger hält hierbei dem Verein seit 70 Jahren die Treue, Gustl Martlmüller seit 60. Zum Ehrenmitglied ernannt wurde aufgrund seiner Jahrzehnte langen Mitarbeit Erich Baumann. Die Ehrenmedaille des Kreisfeuerwehrverbandes Rottal-Inn hat KBI Helmut Niederhauser verliehen an Alois Moick (40 Jahre Vorstandsarbeit) und Georg Vorderobermeier (30 Jahre Kommandant/Vorstand). Bürgermeister Buchbauer hatte als Anerkennung stellvertretend für die ganze Mannschaft den neuen Gemeindekrug für Markus und Manfred Deser, Georg Vorderobermeier und Andreas Moick mitgebracht.
Der absolute Höhepunkt kam am Sonntag. Nach dem Empfang der Vereine und einem Weißwurstfrühstück nahm der Festzug Aufstellung. Ein unglaublich langer Zug wurde von der Blaskapelle Wurmannsquick, dem Taubenbacher Fanfarenzug, den Julbacher Musikanten aus dem Mühlviertel und den Malgersdorfer Musikanten durch den Ort zum Festgelände begleitet.
Alle 77 Vereine zogen mit ihren Fahnen durch die Straßen. Pfarrer Peter Meister zelebrierte zusammen mit den Pfarrern im Ruhestand Adolf Fritscher und Josef Kaiser einen Gottesdienst mit großer Wertschätzung. Er begrüßte die Kameraden aus Nieder- und Oberbayern, aus dem benachbarten Österreich und extra die Gäste aus der Partnergemeinde Julbach im Mühlviertel.
77 Vereine zogen durch den Ort
Der Geistliche rief dazu auf: „Halten wir uns fest am Herrgott und dem Miteinander. Stehen wir zusammen in der Kirche, in der Gemeinde, in Vereinen und in der Familie.“ Damit segnete der Priester die neue Fahne und die Ehrenbänder.
Mit ihren Prologen hängten Fahnenmutter Manuela Unterreiner, Fahnenbraut Daniela Redl, Patenbraut Eva Pichlmeier (für Patenverein Taubenbach), Christina Alfranseder (vom Patenverein) und Trauermutter Martina Willmerdinger mit den besten Wünschen zum „Geburtstag“ ihre Ehrenbänder an die Fahnenstange, die Christof Moser tragen durfte.
Auch Taferlbua Michael Riglsperger endete in seinem Gedicht: „Kameradschaft und Schutz – des is richtig.“ Schirmherr Elmar Buchbauer sprach die Veränderung in der Feuerwehr seit der Gründung an, „von der Feuerpatsche bis zur modernen heutigen Ausrüstung, die alle technischen Hilfeleistungen abdecken muss“.
Kurze Grußworte sprachen Landrat Michael Fahmüller, Kreisbrandrat René Lippeck, Kommandant Markus Deser, die Vorstände Christian Harböck (Taubenbach) und Georg Vorderobermeier, sowie MdL Martin Wagle. Nach der „Bayernhymne“ ging es zurück ins Festzelt, wo noch lange gemeinsam gefeiert wurde und die Malgersdorfer Musikanten den Ton angaben.
Zahlen und Fakten
Ein paar Superlativen zum Fest: 77 Vereine nahmen teil, 2100 Gäste fanden im Festzelt Platz, 1150 Essen wurden ausgegeben, 1000 Paar Weißwürste wurden konsumiert, die Bar war 25 Meter lang. Die Mitglieder des Festausschusses haben sich für das Fest extra 14 Tage Urlaub genommen. Der Festausschuss hat in zwei Jahren 31 Mal getagt. Das Erinnerungsgeschenk ist in den Rupertiwerkstätten in Altötting angefertigt worden.
Die Ehrengäste
Am Sonntag waren folgende Ehrengäste dabei: MdB Max Straubinger, MdL Martin Wagle, Landrat Michael Fahmüller, Bürgermeister Elmar Buchbauer, seine Vertreter Hans-Peter Brodschelm und Markus Schusterbauer, der Gemeinderat, Monsignore Ludwig Zitzelsberger, Pastor Helmut Steinlein, KBR René Lippeck, KBI Helmut Niederhauser, KBM Manfred Deser, EPHK Stephan Goblirsch (Polizei Simbach), die Bürgermeister Franz Lehner (Stammham), Werner Lechl (Zeilarn), Otto Haslinger (Reut).
Feuerwehren dies- und jenseits des Inn, THW, alle Vereine aus Julbach und Stammham.
Eine große Bildergalerie zum Fest finden Sie unter diesem Link
Text und Bilder Alfons Jäger, PNP