Bruckmühl. Die Feuerwehr Buch hat eine große Übung im Holzwerk Weiss in Bruckmühl arrangiert. Elf Feuerwehren haben sich daran beteiligt und jede Menge Equipment zum Einsatz gebracht, um den fiktiven Brand im Sägewerk Herr zu werden.
Das Areal des Betriebes ist dicht bebaut, und naturgemäß für einen Holz verarbeitenden Betrieb ist jede Menge gut „Brennbares“ gelagert. Um 16.10 Uhr hatte die Brandmeldeanlage Alarm ausgelöst, vier Minuten später waren die Sirenen in der Umgebung zu hören. Derweil drang immer mehr Rauch aus dem Sägewerk nach außen – Gott sei dank nur aus einem Rauchtopf für Übungszwecke. Schon bald rückten Einsatzfahrzeuge aus allen Himmelsrichtungen an, brachten die Feuerlöschzüge, Pumpen und Gerätschaften zur Brandbekämpfung in Position.
Die Einsatzleitung zeichnete auf dem Plan des Holzwerkes die Standorte ein. Insgesamt wurden über 800 Meter Schlauchleitung verlegt und aus verschiedenen Hydranten sowie mit fünf Tragkraftspritzen aus dem Mühlteich und dem Türkenbach gefördertes Löschwasser in das Schlauchsystem und die werkseigene Sprinkleranlage eingespeist.
Derweilen machten sich von der Nord- und Südseite her die Atemschutzträger bereit, hieß es doch, dass noch drei Personen vermisst würden. Gut gesichert drangen die Teams in das völlig verrauchte Gebäude ein, um die Personensuche zu starten. Nach und nach brachten sie die „Bewusstlosen“ (Puppen) aus dem Gefahrenbereich. Einer war besonders schwer, er konnte nur in Zusammenarbeit von sechs kräftigen Männern hinaus transportiert werden.
Von den 30 Atemschutzträgern wurden zwölf Mann eingesetzt, die anderen blieben in Bereitschaft zur Ablösung. In Stellung gebracht waren auch die Drehleitern der FFW Tann und FFW Simbach, um das „Feuer“ auch von oben her angehen zu können.
Zum Einsatz kamen für das schlimme Szenario im Holzwerk Weiss: die Feuerwehren aus Buch, Julbach, Taubenbach, Tannenbach, Tann, Seibersdorf, Stammham, Simbach, Gumpersdorf, Schildthurn und Hickerstall. Trotz des sommerlichen Wetters haben 120 Männer und Frauen bei der Übung mitgemacht.
Laut dem Bucher Kommandanten Markus Deser war das Ziel: „Wir wollten die Alarmierungswege und die Zusammenarbeit zwischen den Feuerwehren auf dem engen Gelände testen.“ Interessierte Beobachter waren Kreisbrandrat Rene Lippeck und Kreisbrandmeister Manfred Deser. Zur Unterstützung der Einsatzleitung waren Kreisbrandinspektor Helmut Niederhauser und Kreisbrandmeister Ludwig Maßberger dabei.
Augenzeugen waren die Geschäftsführer des Holzwerk Weiss, Rosmarie und Jürgen Martlmüller. Letzterer sagte: „Vielen Dank, dass so viele Leute mitgemacht haben. Insgesamt waren wir hochzufrieden. Ein paar Dinge müssen wir noch besprechen.“ Auch Kommandant Markus Deser erkannte: „Wir haben neue Erkenntnisse gewonnen und auch Neues ausprobiert.“ KBR Lippeck bestätigte: „Das Sägewerk Weiss hat viel Geld in die Hand genommen und in den Brandschutz investiert, so dass das simulierte Feuer schnell eingefangen werden konnte.“ Und an die Feuerwehrler gerichtet meinte er: „Wir sind auf eure Hilfe und Unterstützung angewiesen. Danke, dass ihr trotz 29 Grad im Schatten bei der Übung mitgemacht habt.“ Buchs 2. Kommandant Andreas Moick brachte alle Schwierigkeiten auf den Punkt: „Das war heute die reinste Materialschlacht.“
Text und Bilder Alfons Jäger, PNP