Buch. Er ist zum ersten Mal in seiner Amtszeit zu einer Jahreshauptversammlung zur Feuerwehr Buch gekommen – Landrat Michael Fahmüller. Mitgebracht hatte er Ehrungen für zwei verdienstvolle Feuerwehrler. Das Berichtsjahr verlief vergleichsweise ruhig, jedoch zwei Großübungen stachen nachdrücklich heraus.
Die Jahresversammlung eröffnete Vorstand Georg Vorderobermeier im voll besetzten Schützen- und Bürgerhaus und gab als erstes den Mitgliederstand bekannt. Demnach sind 44 Personen im aktiven Dienst, zehn zählen zur Jugend, acht sind passiv, 68 zählen als Förderer und drei sind Ehrenmitglieder.
Kurz ging er auf die „Einnahmequellen“ des Vereins ein. Es waren dies das Gartenfest mit Oldtimertreffen, die Unterreiner Forsttage, der Feuerwehrball und die Altwarensammlung. „Besonderer Dank gilt unseren Frauen, die schon jahrelang Kuchen zu allen Festen beisteuern“, sagte Vorderobermeier.
Schriftführerin Daniela Redl listete alle Ereignisse über das Jahr auf. Man hörte vom Faschingsball, einem Theaterbesuch in Eggenfelden, Besuch von Gründungsfesten und Veranstaltungen anderer Vereine. Herausgeragt sind für die bevorstehende Fahnenweihe im Mai das Festdamen- und Schirmherrenbitten und vor allem das Patenbitten bei der Feuerwehr in Taubenbach. „Obendrein haben wir eine Reihe runder Geburtstage von Vereinsmitgliedern gefeiert“, schloss sie.
Die Kassenbewegungen erklärte Manfred Thomandl genau. Er konnte von einem Überschuss und einer gut gefüllten Vereinskasse zum Jahresende 2018 berichten. „Aber ein größerer Betrag wurde heuer schon für die neue Fahne fällig, die wir demnächst holen werden“, merkte er an.
Jugendwart Markus Redl erzählte von den vielen Übungen, dem Jugendzeltlager, der Teilnahme am Wissenstest und den Proben für die Einlage beim Faschingsball. „Drei Leute haben wir an die aktive Truppe abgegeben. Es ist im vergangenen Jahr kein Neuzugang gekommen, so dass wir aktuell zehn Jugendliche ausbilden“, gab er bekannt.
Seinen Vortrag begann Kommandant Markus Deser mit der neckischen Feststellung: „Heute sind wir hoch dekoriert mit Landrat und allen drei Bürgermeistern, fehlt nur noch der Kreisbrandrat.“ Zur „Arbeit“ der Wehr ging er gleich auf die zwei organisierten und gut gemeisterten Großübungen ein. Das Augenmerk war dabei auf die Überprüfung der Alarm- und Ausrückeordnung gelegt, damit im Ernstfall alles reibungslos funktioniere.
Eine echte „Materialschlacht“ gab es bei der Übung im Holzwerk Weiß in Bruckmühl mit 100 Einsatzkräften aus elf Feuerwehren. „Bei fast 30 Grad im Schatten wurden allein 800 Meter Schlauchleitung verlegt“, gab er den Respekt für die Leistung wieder. Die zweite große Übung fand am Bahngleis mit einem fingierten Zugunglück statt. 170 Rettungskräfte waren im Einsatz, um die 39 „Opfer“ zu retten. „Es konnten hierbei viele Erkenntnisse für künftige große Realeinsätze gewonnen werden“, merkte Deser erfreut an.
Bei 24 Einsätzen 586 Stunden aufgewendet:
Richtige Einsätze waren natürlich auch abzuarbeiten. Als Schwerpunkte zeigten sich Unfälle auf der B12, der B20 und der PAN26. Dazu kamen acht Brandeinsätze und technische Hilfeleistungen. Deser zählte zusammen: „Für 24 Einsätze haben wir 586 Stunden aufgewendet.“
Geübt wurde auch ganz fleißig: „In 51 Übungen haben wir weitere 1740 Stunden investiert.“ Dazu zählen müsse man noch die zahlreichen Aus- und Fortbildungen der einzelnen Kameraden und die Leistungsabnahmen.
In seinem Grußwort meldete sich Bürgermeister Elmar Buchbauer nach seiner Erkrankung zurück: „Ich bin wieder fit und stehe zur Verfügung.“ Er meinte, die Schlagkraft müsse erhalten und sogar noch ausgebaut werden. Dies bezog er auf die wachsende Zahl von Katastrophenfällen, wie Hochwasser, Sturmschäden oder wie jüngst die Schneemassen. Er ging auf den Bau des Staudamms in Oberjulbach ein: „Derzeit wird die Feinplanung durchgeführt. Die Kosten werden auf 4,5 bis 5 Mio. Euro geschätzt, wovon die Gemeinde 25 Prozent selber tragen muss.“ Die Schirmherrschaft für die Fahnenweihe habe er unter einer Bedingung übernommen, „dass wir gemeinsam eine Radwallfahrt nach Altötting unternehmen“. Dies soll nun am 27. April vonstatten gehen.
Landrat Michael Fahmüller war gekommen, um besondere Ehrungen anzubringen. Er ließ wissen, dass der Landkreis gerade dabei sei, ein bayernweit neues Einsatzsystem aufzubauen mit Einsatzplätzen für alle Hilfsorganisationen. „Das kostet viel Geld, aber es ist für die Sicherheit in der Zukunft“, sagte er und weiter: „Technik ist das Eine, das Ganze bedienen können, das ist eure Mitarbeit. Dafür möchte ich mich bedanken.“ Ein großes Ärgernis sei die Ich-Menschen-Mentalität mit teils unmenschlichen Verhalten einiger rechthaberischer Zeitgenossen an Einsatzorten. „Lasst euch nicht verunsichern und beleidigen. Es geht um eure Sicherheit. Bringt sie zur Anzeige“, forderte er auf.
Die Ehrenzeichen vom bayerischen Innenminister übergab Fahmüller für 25 Jahre aktiven Dienst an Markus Deser und für 40 Jahre an Bernhard Schmölz. Weitere Ehrungen gibt es im Rahmen der 100-Jahr-Feier. In den weiteren Grußworten von Kreisbrandinspektor Helmut Niederhauser und Kreisbrandmeister Manfred Deser sprachen diese in erster Linie praxisbezogene Themen an. Vorstand Vorderobermeier warf einen Blick auf das weitere Vorgehen bis zur Fahnenweihe im Mai und warb um Mitarbeit. Weitere Ehrengäste waren 2. Bürgermeister Hans-Peter Brodschelm, 3. Bürgermeister Markus Schusterbauer, Ehrenkommandant Max Schmölz, Ehrenvorstände Rudi Mühlstraßer und Alois Moick sowie Kommandant Mathias Grandl von der FFW Julbach.
Die Beförderungen zu Feuerwehrmann bzw. -frau erhielten Lisa Maurer, Christian Hiefinger, Dennis Ritter, Josef Schmidt und Sigi Staller. Die Leistungsabzeichen Wasser 2018 bestanden haben: Stufe 1 – Lisa Maurer, Anastasia Ritter, Christian Hiefinger, Thomas Huber, Werner Huber, Jonas Kaufmann, Helmut Kummerer, Dennis Ritter, Sigi Staller, Elias Wochinger; Stufe 2 – Markus Redl, Julian Mitsch, Josef Schmidt; Stufe 3 – Sophie Maurer, Thomas Kaspar; Stufe 4 – Daniela Redl, Tobias Deser, Christof Moser; Stufe 5 – Andreas Moick, Oliver Zuflücht; Stufe 6 – Johann Riglsperger.
Text und Bilder Alfons Jäger, PNP